Es war eine Revue des Ehrenamtes in der besonderen Atmosphäre des festlich dekorierten Kapitelsaals der Burg Lüdinghausen. Die Feier bot ein Spiegelbild des vielfältigen Einsatzes von Menschen für Menschen. „Die Stadt lebt vom Ehrenamt“, bekräftigte Bürgermeister Richard Borgmann einmal mehr, als am Mittwochabend (wie berichtet) zum sechsten Mal Ehrenamtspreis und Sportplakette verliehen wurden – als Zeichen des Dankes für die „Beiträge zu einer solidarischen Gesellschaft“, wie Borgmann betonte. Für einige Stunden wurden die „stillen Helden“ in den Mittelpunkt gerückt – nicht nur die fünf besonders herausgestellten Ehrenamtsträger, sondern alle Vorgeschlagenen, die es dem Stadtrat als Jury nicht einfach gemacht hatten. Und da eigentlich alle den Preis verdient gehabt hätten, wie der Bürgermeister betonte, gab es auch für alle Urkunden.

Die Vielfalt des ehrenamtlichen Einsatzes wurde in den Gesprächsrunden deutlich. Christoph Davids bewies als Moderator ein einfühlsames „Händchen“, als er die „stillen Helden“ ins rechte Licht rückte. Dazu gehörten Chris Erlenkämper, Ali El Achi und Erol Moumin vom Jugendzentrum Exil; die jüngsten Helfer der Marienschule beim Busbegleiterprojekt sowie dessen älteste Helfer aus dem Seniorenbeirat; Dr. Gerta und Dr. Hermann Bauer sowie August-Bernard Lorenz als Ausstellungsteam des Kulturforums KAKTuS; Theo Thiering, Willi Heimsath und Michael Oestermann als Hauptverantwortliche für den Jubiläumsfestumzug; Heinz Pawlinsky als langjähriger Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt; Dr. Ilona Tobüren-Bots, die Lüdinghausen Marketing im Jubiläumsjahr unter anderem mit einer Speisekarte Impulse mit historischem Hintergrund gab; Karsten Jakobs als tragende Säule im AMSC und in der Struckgemeinschaft; die Leiterrunde der Stadtranderholung; die Aktiven des Reitvereins Seppenrade, die beim Bau der neuen Anlage bis heute 8000 Stunden Eigenarbeit geleistet haben; Bärbel Zimmer für die Erforschung der Familiengeschichte ehemaliger jüdischer Mitbürger im Zusammenhang mit der Aktion „Stolpersteine“.

Aus der Reihe der Ausgezeichneten wurden fünf Ehrenamtspreisträger herausgehoben: Christel Behmenburg, die Laudator Rolf Klaas als „Glücksfall für Fortuna“ bezeichnete; Michael Oestermann, den Bürgermeister Borgmann in Anlehnung an die Fußballersprache als „auf allen Positionen einsetzbar“ hervorhob; Friedhelm Prolingheuer, der die Ehrung als Vertreter vieler ehrenamtlicher Helfer der Volleyballabteilung des SC Union aufnahm; Ulrike und Dietmar Wittekind, die über Jahrzehnte in vielen Bereichen der evangelischen Kirchengemeinde engagiert sind; Ludger Pieper, der in der Gemeinde St. Felizitas vielfältig und in verantwortungsvollen Positionen tätig war.

In der von Katharina Lenfers (Saxofon) musikalisch mitgestalteten Feier setzte sich die Präsentation herausragender Persönlichkeiten und Leistungen im sportlichen Bereich fort – von der Spitzensportlerin im Badminton, Karin Schnaase, über die bei den Westdeutschen Meisterschaften mit Platz fünf erfolgreiche Schüler-A-Mannschaft des SC Union 08 bis zu den Trägern der Sportplakette 2008: Josche Zurwonne (Badminton), der sich durch seinen Bruder Jan vertreten ließ; Linus Finke (Tischtennis), der bei den Deutschen Minimeisterschaften auf dem Treppchen stand; Marius Niehoff (Rudern), der bereits vier Meistertitel gesammelt hat.

Die Bedeutung des Ehrenamtes unterstrich nicht nur der Bundestagsabgeordnete Karl Schwiewerling mit der Einladung der fünf Preisträger zu einer Berlin-Fahrt, sondern auch die Sparkasse Westmünsterland, vertreten durch Andreas Geiping, der insgesamt 1000 Euro überreichte.

Foto: Bürgermeister Richard Borgmann (l.) mit den Preisträgern (v.l.): Linus Finke als Vertreter seines Bruders Josche Jan Zurwonne, Marius Niehoff, Christel Behmenburg, Friedhelm Prolingheuer, Ludger Pieper, Ulrike und Dietmar Wittekind sowie Michael Oestermann.

Quelle: Westfälische Nachrichten, 06.11.2008

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