Prominenter Besuch bei der Ruder-Arbeitsgemeinschaft des St.-Antonius-Gymnasiums

Lüdinghausen. „Es läuft gut, wir können am Wochenende die Kanalregatta in Herne mitrudern.“ Philipp Stüer, Ruderweltmeister aus Lüdinghausen, schippert über den Altarm des Dortmund-Ems-Kanals und bringt die Zuschauer am Steg des Bootshauses ins Lachen. Denn die Kombination im Vierer ist völlig ungewöhnlich: Nicole Zimmermann, Vizeweltmeisterin im Achter, hat sich als Steuerfrau ins Heck gesetzt, ihr Freund Philipp Stüer gibt dem Schlagmann, hinter ihm haben Bürgermeister Richard Borgmann, Andreas Focke und Sven Kohls Platz genommen. Die beiden Jungen sind an diesem Nachmittag nicht die einzigen Mitglieder der Ruder-AG des St. Antonius-Gymnasium, die mit einem Weltmeister in einem Boot sitzen. Denn Philipp Stüer, der in einer Schul-AG das Rudern lernte, hat seine Kollegen Bernd Heidicker und Ulf Siemes mitgebracht. Es ist der Abschluss der AG, die das Intermezzo auf dem Wasser in der nächsten Woche ausklingen lässt.

Seit Mitte April gehört Sven Kohls der wiederbelebten Ruder-AG des St.-Antonius-Gymnasiums an. Was er und seine Mitstreiter – die Mehrzahl sind Mädchen – auf dem Wasser zeigen, sieht schon gut aus. Nach der Ruderpartie mit dem Weltmeister ist er aber beieindruckt, denn Philipp Stüer hat mit dem vollbesetzten Boot einen Start hingelegt, Bürgermeister Borgmann und die Schüler hielten ihre Ruderblätter hoch. Anschließend stellt Sven Kohls fest: „Der startet allein so schnell, dass ist schwer zu beschreiben. So schnell wären wir zu viert nicht.“ Möglich gemacht hat den Besuch der Weltmeister bei der Lüdinghauser Schul-AG nicht nur die Verbundenheit von Philipp Stüer zu seinen Ruder-Wurzeln. Kräftig beteiligt war auch Matthias Oeding, der die Arbeitsgemeinschaft am Anton wiederbelebt hat. Früher leitete Holger Siegler, mittlerweile Vize am Anton und im Ruderverband, diese AG. Holger Siegler gehörte auch zu den frühen Förderern des Ruderers Matthias Oeding. Der war zwischenzeitlich Leistungsruderer und ist mit einigen der deutschen Weltmeister befreundet. Jetzt ist er Referendar am Anton und nutzte die alten Verbindungen zu den neuen Champions, um der Arbeitsgemeinschaft einen tollen Nachmittag am Ende der Sommerzeit zu bescheren.

Im Frühjahr warb Oeding für die Ruder-Arbeitsgemeinschaft am St. Antonius-Gymnasium. Seit Mitte April trafen sich die Schülerinnen und Schüler immer donnerstags am Bootshaus. Die auswärtigen Schüler wurde zwischenzeitlich im St. Antonius-haus beköstigt und erledigten gemeinsam mit Matthias Oeding ihre Hausaufgaben. Sie wurden mit dem Bus zum Bootshaus gefahren. Dort erlernten sie unter der Regie des Referendars und der Mithilfe einiger Vereinsmitglieder das Rudern. Diese Zeit endet am kommenden Donnerstag. Am Abend vorher sind die Eltern der Schüler zu einem Informationsabend des Rudervereins Lüdinghausen eingeladen. Dort wird Matthias Oeding mit dem Vorsitzenden Christoph Thier erläutern, wie es für die Schüler im Ruderverein weitergehen kann. Denn Oeding engagiert sich auch im RV Lüdinghausen und forciert dort das Wettbewerbsrudern beim Nachwuchs.

Zu Ende ist die AG für die Mädchen und Jungen am nächsten Donnerstag aber nicht, denn es schließt sich für die Interessenten ein Wintertraining an. Es dient in erster Linie der Koordinationsschulung. Das Ziel fürs nächste Jahr ist die Teilnahme am Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“.

Sicher ist, dass diese Ruder-AG im nächsten Frühjahr eine Nachfolgerin findet. „Wir müssen sehen, ob wir es für sechste oder siebte Klassen anbieten“, lässt Oeding Details noch offen.

Nicole Zimmermann steuert den Vierer mit Philipp Stüer, Richard Borgmann, Ulf Siemes und Bernd Heidicker. Später verteilen sich die Weltmeister auf Boote mit Teilnehmern der Ruder-AG des St.-Antonius-Gymnasiums. Matthias Oeding leitet die Ruder-Arbeitsgemeinschaft am Anton.

Quelle: Westfälische Nachrichten

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